Dysplasiesprechstunde
Sollte bei Ihnen ein auffälliger Abstrich festgestellt werden, erhalten Sie von uns telefonisch oder per Post eine Nachricht. Wir bestellen Sie dann in unsere Dysplasie-Sprechstunde wieder ein. Hier werden wir Ihnen erst einmal in einem ausführlichen Beratungsgespräch die Grundlagen und die Bedeutung eines auffälligen Abstriches erklären. Anschließend werden wir uns in einer kurzen Untersuchung Ihren Muttermund mit einer speziellen Lupe ansehen (Kolposkopie), eine erneute Abstrichkontrolle durchführen und ggf. kleine Proben vom Muttermund nehmen. Dies ist im Üblichen fast schmerzfrei. Bei einem erneuten Termin werden wir die Ergebnisse besprechen und die weiteren Kontrollintervalle festlegen.
HPV
Eine Vielzahl von Studien hat gezeigt, dass bestimmte Papillomvirus-Typen (HPV) für die Entstehung von Genitalwarzen (Condylomata acuminata) und für Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. Die sogenannten High-risk- beziehungsweise Low-risk-Papillomvirus-Typen verursachen mehr als 99% der Gebärmutterhalskrebsfälle und mehr als 90% der Fälle von Genitalwarzen. Außerdem sind High-risk-HPV-Typen auch für die Entstehung von mehr als 50% der seltener auftretenden Penis-, Vulva und Analkarzinome sowie für bis zu 20% der Karzinome im Hals und Rachenbereich verantwortlich. Von den mehr als 100 bekannten Typen der HPV-Familie können über 30 Typen zu Infektionen im Genitalbereich führen. HPV ist eine häufige, sexuell übertragbare Infektion. Kondome stellen keinen sicheren Schutz vor der Übertragung von HPV dar. Bei den meisten Frauen bleiben Infektionen mit HPV asymptomatisch und heilen spontan aus. Dagegen stellt das langfristige Fortbestehen von HPV über viele Jahre bzw. die Unfähigkeit des Immunsytems, die Infektion auszuheilen, den Risikofaktor für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs dar. Ein HPV-Test bei unauffälliger Zytologie ist als Ergänzung des zytologischen Primärscreenings ab dem 30. Lebensjahr sinnvoll, zur Zeit jedoch eine Selbstzahlerleistung.